Streik am Flughafen oder Bahnstreik. Tipps für Reisende

Streiks am Flughafen können für Reisende und Flugpersonal gleichermaßen herausfordernd sein, indem sie zu erheblichen Verzögerungen und Unterbrechungen des Flugverkehrs führen. Meistens geht es um Arbeitskämpfe und Verhandlungen zwischen Gewerkschaften und Flughafenbetreibern oder Airlines, wobei die Auswirkungen dann sehr viele Menschen betreffen.

Wenn Dein Flug direkt von einem Streik betroffen ist, hängt der erste Schritt davon ab, wie Du Deine Reise gebucht hast. Ist der Flug direkt bei der Fluggesellschaft gebucht, ist diese Dein Ansprechpartner. Hast Du jedoch eine Pauschalreise gebucht, solltest Du Dich an den Reiseveranstalter wenden. Diese Parteien sind für die Organisation von Ersatzflügen und die Unterstützung im Falle einer Annullierung zuständig.

Falls Dein Flug annulliert wird, hast Du grundsätzlich zwei Optionen: Entweder Du bestehst auf einem Ersatzflug, oder Du forderst die Erstattung des Flugpreises. Bei der Wahl des Ersatzflugs kann es sein, dass Du erst zu einem späteren Zeitpunkt fliegen kannst. In dieser Wartezeit stehen Dir Betreuungsleistungen wie Mahlzeiten, Getränke und Unterkunft, falls nötig, zu.

Solltest Du Dich für die Erstattung des Flugpreises entscheiden, muss die Fluggesellschaft diesen innerhalb von sieben Tagen erstatten. Doch sei Dir im Klaren darüber, dass Du Dich in diesem Fall fortan selbst um alternative Reisearrangements kümmern musst.

Unter bestimmten Bedingungen hast Du Anspruch auf Ausgleichsleistungen, die je nach Flugdistanz zwischen 250 und 600 Euro liegen können. Ein Streik des Flugpersonals entbindet die Airline normalerweise nicht von dieser Verpflichtung. Es ist jedoch zu beachten, dass außergewöhnliche Umstände, wie beispielsweise ein Streik des Sicherheitspersonals, die Lage verändern können.

Bei Pauschalreisen übernimmt der Veranstalter die Verantwortung für eventuell entstehende Zusatzkosten durch Verspätungen. In solchen Fällen hast Du möglicherweise Anspruch auf Verpflegung, Unterkunft und Transport. Außerdem kannst Du bei Verspätungen ab fünf Stunden den Reisepreis mindern.

Ein Streik des Sicherheitspersonals stellt eine besondere Herausforderung dar, da die Airlines hierauf keinen direkten Einfluss haben. Solltest Du Deinen Flug aufgrund langer Wartezeiten bei der Sicherheitskontrolle verpassen, richten sich eventuelle Ansprüche eher gegen den Staat oder die für die Sicherheitskontrollen verantwortliche Organisation. In solchen Fällen könnte es ratsam sein, einen auf Reiserecht spezialisierten Rechtsanwalt einzuschalten.

Bei einem Flughafenstreik bieten die bestehenden Regelungen und Rechte eine wichtige Unterstützung für Dich. Wichtig ist, dass Du Deine Rechte kennst und bei Bedarf einforderst. Dabei kann die Nutzung spezialisierter Apps und Dienste, wie zum Beispiel einer App zur Berechnung von Fluggastrechten (z. B. Flugärger von der Verbraucherzentrale), eine wertvolle Hilfe darstellen, um Entschädigungen effizient und unkompliziert zu beantragen.

Bahnstreiks sind ein wesentlicher Bestandteil von Auseinandersetzungen im öffentlichen Verkehrssektor und haben meistens große Auswirkungen auf den täglichen Pendelverkehr und Langstreckenreisen zur Folge. Sie entstehen aus Verhandlungen zwischen Gewerkschaften und Bahngesellschaften, wobei die Forderungen oft um Lohnsteigerungen, Arbeitsbedingungen und Sicherheitsstandards kreisen.

Wenn ein Streik angekündigt wird und Deine Reisepläne betrifft, hast Du mehrere Optionen. Zunächst solltest Du prüfen, ob Dein Zug betroffen ist. Ist dies der Fall, kannst Du Dein Ticket in der Regel stornieren und eine Rückerstattung oder einen Gutschein erhalten. Viele Bahnunternehmen zeigen sich kulant und ermöglichen die flexible Nutzung der Tickets zu einem anderen Zeitpunkt oder die kostenfreie Stornierung, selbst wenn der Streik letztendlich ausbleibt. Informationen zu spezifischen Regelungen findest Du auf den Webseiten der Bahnunternehmen.

Falls Du bereits unterwegs bist und es zu Verspätungen oder Ausfällen kommt, hast Du verschiedene Rechte und Möglichkeiten. Wichtig ist, sich eine Verspätungsbestätigung von Mitarbeitern des Bahnunternehmens ausstellen zu lassen. Sollte dies nicht möglich sein, dokumentiere die Verspätung durch Fotos von Anzeigetafeln oder Screenshots aus der Bahn-App.

Mit den entsprechenden Belegen kannst Du anschließend eine Entschädigung beantragen. Die Deutsche Bahn und andere Eisenbahnunternehmen stellen hierfür spezielle Fahrgastrechte-Formulare zur Verfügung, die online oder in Servicecentern eingereicht werden können.

Gemäß der EU-Fahrgastverordnung hast Du Anspruch auf Entschädigung, wenn Du aufgrund von Streiks zu spät an Deinem Ziel ankommst. Ab einer Verspätung von 60 Minuten am Endziel kannst Du 25 Prozent des Fahrpreises zurückfordern, bei mehr als 120 Minuten Verspätung sogar 50 Prozent. Zusätzlich müssen Dir bei einer Verspätung von mehr als 60 Minuten Erfrischungen und Mahlzeiten angeboten werden, sofern verfügbar.

Bei einem Streik versuchen Bahnunternehmen oft, alternative Transportmöglichkeiten zu organisieren. Dies kann die Freigabe von Nahverkehrstickets für den Fernverkehr, die Organisation von Sammeltransporten mit Bussen oder die Vermittlung von Taxifahrten umfassen. Solltest Du Dich entscheiden, auf eigene Faust ein Taxi oder ein Hotelzimmer zu buchen, lass Dir zuvor bestätigen, dass kein Transport mehr möglich ist, und bewahre alle Belege auf, um sie später einzureichen.

Falls Du aufgrund eines Streiks nicht mit der Bahn zum Flughafen kommen kannst, hängt das weitere Vorgehen von der Art Deiner Ticketbuchung ab. Bei einem Rail-and-Fly-Ticket ist die Fluggesellschaft Dein Ansprechpartner für eine Ersatzbeförderung. Hast Du Dein Bahnticket separat erworben, musst Du selbst nach Alternativen suchen. Eventuell anfallende Kosten für alternative Transportmittel oder Übernachtungen musst Du in der Regel selbst tragen.

Informiere Dich im Vorfeld, sammle Belege und mache Deine Ansprüche rechtzeitig geltend. Dadurch kannst Du die Auswirkungen eines Bahnstreiks, eines Streiks am Flughafen oder bei Deiner Fluggesellschaft auf Deine eigenen Reisepläne minimieren oder zumindest abmildern.